Freitag, 17. August 2012

LONDON 2012 
Wie schnitten UdSSR, DDR, Jugoslawien & Co. ab? 

Nur eine  zugegeben unrealistische und politisch etwas inkorrekte  Spielerei, klar. Aber trotzdem immer wieder spannend. Wie schnitten die Nationen bei den Olympischen Spielen in London ab, wenn es die Revolutionen ab 1989 nicht gegeben hätte? Wenn also die UdSSR, die beiden deutschen Staaten BRD und DDR, Jugoslawien und die Tschechoslowakei noch existieren würden?

Es gab übrigens nicht nur diese Revolutionen in Osteuropa, nein seit 1989 sind viele neue Staaten wie Eritrea oder Ost-Timor entstanden. Die meisten sind bitterarm und spielen bei den Medaillenvergaben leider (noch) keine Rolle. Ausnahme: Hongkong, das damals noch britische Kronkolonie war. Seit der Unabhängigkeit am 30. Juni 1997 ist die Metropole eine Sonderverwaltungszone Chinas und konnte sich in London über eine Bronzemedaille im Bahnradfahren der Frauen freuen.

Paar Details zur innerdeutschen Berechnung: Gewichtet wurde der Geburtsort der Medaillengewinner. Wer in den fünf nicht mehr ganz so neuen Bundesländer oder in einem der östlichen Bezirke Berlins auf die Welt kam, zählt zur DDR-Statistik, die anderen zur BRD. Gewannen Teams aus mehreren Sportlern Medaillen, war ausschlaggebend, aus welchem Teil mehr Sportler kommen. In einem Team gab es einen Gleichstand, deshalb kommen beide ehemalige deutsche Teilstaaten auf exakt 5,5 Goldmedaillen. Ist ein Sportler in einem ehemaligen Ostblock-Land geboren (davon gab es einige), habe ich die Medaillen ebenfalls der DDR zugeschlagen.

Fett markiert sind in beiden Listen die Staaten, bei denen es Veränderungen gab.

Noch einmal: Diese Berechnung ist natürlich unrealistisch. Genauso übrigens wie der Medaillenspiegel, der die EU als eigene Mannschaft ausweist (und der seit Beginn der Olympischen Spiele in den sozialen Netzwerken herumgeistert). Warum unrealistisch? In den einzelnen Disziplinen dürfen pro Teilnehmerland nur drei Akteure antreten. In London traten für die UdSSR- oder die EU-Gruppe aber teilweise bis zu 40 Athleten an – eine extreme Wettbewerbsverzerrung.

Und jetzt warte ich auf Berichtigungen. (-:


tl;drErfolgreichste Nation bei den Olympischen Spielen war die UdSSR – wenn es 1989 nicht gegeben hätte. Die BRD schlägt die DDR ganz knapp.




1 Kommentar:

  1. Auf meiner Facebook-Seite gab es einen Kommentar, den ich hier den Lesern nicht vorenthalten möchte:

    "Der einzige gültige Medaillenspiegel ist natürlich der, in dem sich widerspiegelt, was Heimat und Herkunft für den Sportler und die Sportlerin bedeuten: die Sprache und alles, was so dazu gehört – damit der Olympionike unter den Olympischen Ringen die Menschen auch wirklich und wahrhaftig vertreten kann, unter denen er aufgewachsen ist. Der einzige legitime deutsche Medaillenspiegel kann also nur der sein, wo die Medaillen aufgeteilt werden auf die deutschen Staaten im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Wir berücksichtigen hier nur die Londoner Goldmedaillen in Einzel-und Mannschaftswettbewerben. Die in den Mannschaftswettbewerben haben wir auf die einzelnen Mitglieder der Teams aufgeteilt. Nur ein kleiner Auszug hier. Demnach führt das Königreich Preußen mit drei Goldmedaillen, einer drittel und drei siebzehntel. Platz Zwei hält das Kurfürstentum Sachsen: Eine ganze und eine viertel. Platz Drei: Das freie Reichsdorf Soden am Taunus mit einer ganzen und einer fünftel. Bei den hinteren Plätzen dieses Goldmedaillenspiegels ist zu berücksichtigen, dass an das Königreich Dänemark wegen eines in Flensburg (Herzogtum Schleswig!) geborenen Reiters eine fünftel Goldmedaille abzutreten ist. Außerdem an das Vereinigte Königreich für einen Ratzeburger Ruderer (Herzogtum Sachsen-Lauenburg = Kurfürstentum Hannover) eine neuntel Goldmedaille. Und an Österreich (Haus Habsburg) für einen Radolfzeller Ruderer ebenfalls eine neuntel Goldmedaille."

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