Sonntag, 24. Februar 2013

OSCARS 2013 

Reiner Materialwert: ca. 300 US-Dollar.
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences verleiht heute Nacht ihre berühmten Oscars, neben den Nobelpreisen wohl die bekanntesten jährlich vergebenen Trophäen der Welt. Ob ich mir das Spektakel anschaue, weiß ich noch nicht. Im Gegensatz zum Super Bowl vor genau drei Wochen muss ich morgen früh raus.

Dennoch will ich hier nun die Gewinner tippen. Dank Twitter und Facebook hat mich Ina zu ihrer netten kleinen Tipprunde eingeladen. Endlich mal eine ohne Fußball-Bezug. Obwohl ich hier sicherlich noch weniger Ahnung habe ...

Von den Nominierten habe ich nur sehr wenige Filme bisher gesehen: Moonrise Kingdom, James Bond, Ted, Amour, Zero Dark Thirty. Deshalb sind die sicherlich etwas überrepräsentiert. Aber vielleicht habe ich ja intuitiv die beste Vorauswahl getroffen. Hier sind sie nun, die möglichen Gewinner.

Best Motion Picture of the Year
Zero Dark Thirty (2012)

Best Performance by an Actor in a Leading Role
Hugh Jackman for Les Misérables (2012)

Best Performance by an Actress in a Leading Role
Jessica Chastain for Zero Dark Thirty (2012)

Best Performance by an Actor in a Supporting Role
Christoph Waltz for Django Unchained (2012)

Best Performance by an Actress in a Supporting Role
Anne Hathaway for Les Misérables (2012)

Best Achievement in Directing
Steven Spielberg for Lincoln (2012)

Best Writing, Screenplay Written Directly for the Screen
Moonrise Kingdom (2012): Wes Anderson, Roman Coppola

Best Writing, Screenplay Based on Material Previously Produced or Published
Argo (2012): Chris Terrio

Best Animated Feature Film of the Year
Merida - Legende der Highlands (2012): Mark Andrews, Brenda Chapman

Best Foreign Language Film of the Year
Amour (2012) (Austria)

Best Achievement in Cinematography
Django Unchained (2012): Robert Richardson

Best Achievement in Editing
Zero Dark Thirty (2012): William Goldenberg, Dylan Tichenor

Best Achievement in Production Design
Der Hobbit - Eine unerwartete Reise (2012): Dan Hennah, Ra Vincent, Simon Bright

Best Achievement in Costume Design
Anna Karenina (2012/I): Jacqueline Durran

Best Achievement in Makeup and Hairstyling
Der Hobbit - Eine unerwartete Reise (2012): Peter King, Rick Findlater, Tami Lane

Best Achievement in Music Written for Motion Pictures, Original Score
Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger (2012): Mychael Danna

Best Achievement in Music Written for Motion Pictures, Original Song
James Bond 007 - Skyfall (2012): Adele, Paul Epworth ("Skyfall")

Best Achievement in Sound Mixing
James Bond 007 - Skyfall (2012): Scott Millan, Greg P. Russell, Stuart Wilson

Best Achievement in Sound Editing
Zero Dark Thirty (2012): Paul N.J. Ottosson

Best Achievement in Visual Effects
Marvel's The Avengers (2012): Janek Sirrs, Jeff White, Guy Williams, Daniel Sudick

Best Documentary, Features
How to Survive a Plague (2012): To Be Determined

Best Documentary, Short Subjects
Open Heart (2013): Kief Davidson, Cori Shepherd Stern

Best Short Film, Animated
The Simpsons: The Longest Daycare (2012): David Silverman

Best Short Film, Live Action
Henry (2011/III): Yan England



Montag, 18. Februar 2013

REISEBERICHT 

Schönes Duell im Europapokal der Landesmeister.
Montag, 10 Uhr: Ich bin auf dem Weg nach London. Hier werde ich paar Eindrücke des Trips zum Achtelfinal-Hinspiel zwischen Arsenal FC und dem FC Bayern München posten – wenn ich denn dazu komme.

Ich reise übrigens ohne Eintrittskarte. Wenn jemand noch Jemanden kennt, der irgendwie an Tickets rankommen sollte, dann lasst es mich bitte wissen. Bisher habe ich mit meinen Reisefreunden noch immer Karten aufgetrieben. Wünscht uns Glück!

Montag, 11 Uhr: Ich bin im Expressbus TXL zum schönsten Flughafen der Welt, dem altehrwürdigen Otto-Lilienthal-Flughafen Berlin-Tegel. Wehmut kommt keine auf, er bleibt uns ja noch paar Jahrzehnte erhalten.

Unterwegs war ich noch fix im Medimax in meinen Schönhauser Allee Arcaden. Nun hab ich endlich meinen Adapter-Stecker. Ohne Strom für mein Handyakku würde ich sonst höchstwahrscheinlich nach zwei Tagen durchdrehen. Puh.

Als ich vorhin Zuhause los bin, habe ich kritisch meine Wohnung beäugt. Falls bei den Flügen etwas schiefgehen sollte: In welchem Zustand finden meine Angehörigen dann mein Heim vor? Hätte mal lieber mein Bett noch schnell frischbezogen. Kennt ihr das auch?

Montag, 18 Uhr: Beim Landeanflug auf London vorhin hat uns die Lufthansa eine Stadien-Tour frei Haus geliefert. Schwebt man Richtung Heathrow ein, sieht man auf der linken Fensterseite das neue Olympiastadion, die Arsenal-Heimstätte Emirates, das berühmte Wembley und zum krönenden Abschluss die olympische Ruderstrecke. Spektakulär!

Dienstag, 0 Uhr: Spinnen die Engländer? Uns sind nicht wenige Einheimische in kurzen Hosen und/oder T-Shirts begegnet. Ja gut, 8 Grad Celsius gelten hier schon als Sommereinbruch (Gibt es dieses Äquivalent zum Wintereinbruch überhaupt?), aber das war dann doch ein bisschen zu viel für unsere kontinentalen Seelen.

Was fehlt, I: Bayern-Fans in der Stadt. Egal wo ich bisher bei Auswärtsspielen war, überall traf ich am Vortag Bayern-Fans beim Stadtbummel. Aber in London bisher Pustekuchen. Wo sind die alle? Bisher nur gesehen: eine HSV-Jacke, ein Barcelona-Käppi und ein unidentifizierbares rot-weißes Trikot. Mangelhafte Ausbeute.

Was fehlt, II: Einlassberechtigungen für heute Abend. Langsam wird es echt knappi. Ich gebe die Hoffnung jedoch nicht auf. Sollten wir doch Ticketlos bleiben, gucken wir mit 400 anderen Opfern in einem eigens angemietetem Pub, der sich nur 200 Meter entfernt vom Stadion befindet. Notlösung.

Dienstag, 12 Uhr: Guten Tach aus London. Mies geschlafen, dafür aber Traumwetter. Ihr dürft jetzt gerne neidisch auf die 10 Grad sein, die wir hier haben. Bernd, mein Reisebegleiter, war heute morgen schon im Hyde-Park joggen. Ich hatte nochmal, aber erfolglos versucht zu pennen. Gesundheitlich bin ich auch etwas angeschlagen. Nicht die beste Voraussetzung für einen anstrengenden Matchday. Aber Wort des Jahres ist ja schließlich: YOLO!

Dienstag, 18.30 Uhr: Wir haben das Gelände um das Emirates-Stadion verlassen und gucken nun das Spiel in einem Pub in der City. Die Tickets würden für 300 Pfund angeboten. Da ist unsere Schmerzgrenze bei weitem überschritten. Es bleibt die Hoffnung auf einen Auswärtssieg unserer Jungs. Kämpfen und siegen.

Dienstag, 19 Uhr: Was für eine Dramatik  bereits im Vorfeld des Spiels! Wir saßen also, riesig enttäuscht von der Ticketsituation, in einem Pub in der Innenstadt. Ich hatte die Zeilen oben fertig getippt und mich auf das Spiel via TV eingestellt.

Doch dann kam der Anruf aus Deutschland. Benny, ein Freund von Bernd, fragte uns, ob wir denn noch immer Tickets bräuchten und ob wir es noch fix ins Stadion schaffen würden. Er könne da eventuell noch etwas organisieren, müsse aber noch eine Bekannte erreichen. Noch 50 Minuten.

Wir also raus aus dem Pub, rein in die U-Bahn, zurück zum Stadion. Noch war die endgültige Zusage nicht da, Benny konnte die Frau nicht erreichen. Dummerweise waren wir in der Tube vom Handynetz abgeschnitten. Auch unsere Akkus neigten sich langsam aber sicher dem Ende zu. Leben am Limit.

Per Mertesacker SMS hatten wir jetzt Namen und Nummer von Bennys Bekannter erfahren. Doch bei Charleen ging immer nur die Mailbox ran. Erster Versuch, zweiter Versuch, dritter Versuch. Textnachrichten? Keine Reaktion. Noch 3 Minuten bis zum Anpfiff.

Dann aber: Freizeichen.
Hello, it's  Charleen. Kurze Absprache,  Charleen ist bereits auf ihrem Platz, will aber runterkommen und uns die Karten übergeben. Es geht ganz schnell. Wir stehen zufällig genau am richtigen Stadioneingang. Durch die Glastür. Eine Rolltreppe. Eine Frau fährt herunter. Ich rufe: Charleen? Ein bezauberndes Lächeln. Sie ist es tatsächlich  mit zwei VIP-Tickets für Loge 48.

So ähnlich muss sich Jesus in der Osternacht gefühlt haben. Innerhalb einer Stunde von der unbefriedigenden Pub-Alternative zu Logenplätzen mit bester Sicht. Benny, du hast etwas gut bei mir!

 
Vom Spiel haben wir nur die ersten drei Minuten verpasst. Dass es dann sofort rund ging, unsere Bayern ein wahres Feuerwerk in Halbzeit eins abbrannten und das Spiel hochverdient mit 3:1 gewannen, setzte dem ganzen Arsenal-Abenteuer natürlich die Krone auf. Was'n Tach.



Die Bilder (direkter Link) stammen teilweise von Bernd. Vielen Dank dafür!

Dienstag, 5. Februar 2013


Warum nicht gleich „Abentshow“?
Wenn ich ganz traurig bin, gucke ich mir die Facebook-Präsenz der rbb-Abendschau an. Meist ist die nämlich – unfreiwillig – komisch. So komisch, dass sie sich diesen Blogpost redlich verdient hat. 

Die Abendschau ist das Nachrichtenflaggschiff des Senders Rundfunk Berlin Brandenburg, also der ARD-Sendeanstalt für die Hauptstadtregion. Da könnte man meinen, hier müssten richtige Profis am Werk sein. Könnte man ...

Ich habe vier Beispiele aus den letzten Monaten (Ja, ich bin öfters traurig.) herausgesucht, über die ich gestolpert bin.


Beispiel 1 (05.10.2012, nach einem Tag gelöscht):
Bärliner Biltundskatastrofe: 5 Fehler in 4 Zeilen.

Die Frage, die sich schnell stellt: Wie passieren solche Fehler? Mal ein Tippfehler, okay. Mal eine grammatikalische Ungenauigkeit, geschenkt. Mal ein fehlendes Komma, na und?! Gerade wenn es schnell gehen muss passieren Flüchtigkeitsfehler. Die fallen online den meisten Lesern wahrscheinlich gar nicht so deutlich auf, wie auf Papier.


Beispiel 2 (03.11.2012, nach zwölf Stunden gelöscht):
Bindestriche waren offenbar im Angebot.

Bei einigen Facebook-Einträgen wird aber ein System deutlich. Passiert irgendwo auf der Welt etwas Wichtiges, werden in der Abendschau-Redaktion hektisch die Meldungen von Presseagenturen ins Status-Fenster bei Facebook kopiert – und zwar inklusive der ursprünglichen geschützten Bindestriche (also den Zeilenumbrüchen). Auch störende Absatzformatierungen werden nicht herausgenommen.


Beispiel 3 (24.11.2012, nach sechs Stunden gelöscht):
Warum nicht unterschiedliche Anführungsstriche setzen?

Des Öfteren werden auch Meldungen von verschiedenen Agenturen blindlings zusammenkopiert. Diese erkennt man dann leicht an unterschiedlichen Anführungsstrichen oder unnötigen Doppelungen im Status.


Beispiel 4 (28.01.2013, sogar noch online):
Schade, dass man nicht erfährt, wie alt die Personen sind.

Mehrmals habe ich die Abendschau in den Kommentaren auf Fehler hingewiesen. Reaktion? Meist wird gar nichts unternommen. Aber wenn zu viele User ihren Unmut über die Fehler posten, wird der Beitrag gelöscht – natürlich geräuschlos. Es wird sich nicht entschuldigt, es wird nichts erklärt. 

So geht Social Media aber nicht. Wenn sich ein Unternehmen, ein Medienunternehmen (sic!), in die schöne neue Welt begibt, erwarte ich einfach mehr. Mit ihrer abweisenden Haltung beweist die Abendschau entweder ihre Inkompetenz in Sachen Social Media oder ihre Arroganz. Und ich will hier gar nicht erst einen Bezug zum neuen, umstrittenen Rundfunkbeitrag (früher GEZ) herstellen.


tl;dr: Die Facebook-Seite der rbb-Abendschau strotzt vor Fehlern. Peinlich für die Redaktion, lustig für uns. Ein paar Beispiele.